in Gwangju WM 2019
- ein Erfahrungsbericht –
Liebe Wasserballfreunde,
wie einige von euch wissen, wurde ich bei der Masters WM in Gwangju Anfang August schwer am linken Auge und mittelschwer am rechten Auge verletzt. Im Moment liege ich nach einer Operation in der Uerdinger Gesichtschirurgie. Wenn alles weiter gut geht, werden keine bleibenden Schäden zurückbleiben.
Nachdem die Verletzung passierte, wurde ich noch am Beckenrand vom Turnierarzt und den anwesenden Sanitätern erstversorgt und dann mit dem Krankenwagen in die ca. 20 km entfernte Universitätsklinik gebracht. Sowohl der Arzt als auch ein Dolmetscher fuhren mit. In der Klinik wurde die Platzwunde unter dem Auge mit 11 Stichen genäht. Ich erhielt Medikamente und wurde mit dem Krankenwagen zurückgebracht. Weitere Untersuchungen waren an diesem Tag nicht möglich.
Am nächsten Tag wurde ich wieder mit dem Krankenwagen und in Begleitung des Arztes in die Universitätsklinik gebracht. Dort erwartete uns eine junge Dame, die im Auftrag der von der Fina abgeschlossenen Versicherung, dolmetschte und die gesamte Organisation übernahm. Es wurden dann über mehrere Stunden sehr viele Untersuchungen und Tests gemacht. Dabei wurde ich ständig vom Finaarzt und der Versicherungsangestellten begleitet und fühlte mich sehr gut aufgehoben.
Nachdem alle Untersuchungen abgeschlossen waren, empfahl mir der Chefarzt dringend im Krankenhaus zu bleiben. Zunächst 7 Tage strikte Bettruhe und danach Operation der gebrochenen Augenhöhle.
Ich erhielt ein großes Einzelzimmer mit Gästebett, so dass meine Frau mit mir im Krankenhaus bleiben konnte. Es folgten jede Menge Spritzen, Tabletten und Augentropfen. Täglich mehrere Untersuchungen und Tests. Sue, die junge Dame von der Versicherung, war täglich für 1 bis 2 Stunden für uns da und hat alles perfekt organisiert und betreut. Nach einigen Tagen erfuhr ich, dass die Operation doch nicht nötige wäre, so dass ich nach sieben Tagen das Krankenhaus verlassen konnte.
Nach der Entlassung wurde uns ein Auto mit Fahrer gestellt, um uns ins ca. 250 km entfernte Busan zu bringen, wo meine Mannschaft auf der geplanten Rundreise nach dem Turnier zwischenzeitlich angekommen war. Den vom Arzt dringend empfohlenen, liegenden Rückflug in der Business Class hätte die Versicherung auch noch übernommen. Dieses Ticket hat dann aber meine private Reiseversicherung bezahlt.
Es ist mir ein großes Anliegen, mich bei den Verantwortlichen der Fina und allen Helfern in Korea ganz herzlich zu bedanken. Die Versorgung und Betreuung war großartig.
Mit euch, liebe Sportfreunde, möchte ich die Erfahrung teilen, dass wir Sportler bei Unfällen im Rahmen solcher Veranstaltungen wirklich hervorragend versorgt werden.
Last but not least möchte ich mich bei meiner Mannschaft, bei unseren Frauen und bei allen Sportkameraden aus Deutschland und aller Welt bedanken. Euer Zuspruch und eure Sorge haben mir unglaublich gut getan und geholfen. Ganz sicher werde ich Teil dieser tollen Wasserballwelt bleiben.
Thomas Packenius