Deutsche Wasserball Masters holen Weltmeistertitel AK55+

Wasserball verbindet! National und international! 10 Spieler aus 5 Nationen, davon acht Teilnehmer des diesjährigen Finals der Deutschen Masters Meisterschaften in Hamburg machten sich gemeinsam auf den Weg nach Gwangju/Korea um das Ding zu rocken.

Stehend v.l: Santiago „Diego“ Chalmovski , Henk van Kuijt , José Luis MARTIN, Vesa Havia, Guillermo GONZALEZ BENGOCHEA (Coach) Sitzend v.l.: Helge Hintze, Angel Maria „Iru“ IRURTIA IMAZ, Francisco Javier CHOCARRO IRIARTE (Coach), Kari-Juhani Lehtonen, Adrian ORTIZ BUITRAGO, Frank Lewark, Christian Koch

Coach, Motivator, Organisator und Centerspieler José Luis Martin Gomez stellte das Team in den letzten 12 Monaten auf die Beine. Bei der DM hatten sich Vesa Havia (FIN), Helge Hintze (GER), Christian Koch (GER), Kari-Juhani Lehtonen (GER), Frank Lewark (GER) und Henk van Kuijt (NL) bereits miteinander eingespielt. José kam bei einem Vorbereitungsturnier in Barcelona hinzu. Verstärkt wurden die sieben durch den ehemaligen Nationaltorwart Santiago Chalmovski (GER) von den Waterpolo Masters Duisburg sowie durch die wieselflinken Angel Maria IRURTIA IMAZ (kurz Iru/ESP) und Adrian ORTIZ BUITRAGO (ehemaliger Nationalspieler von Venezuela).  Zehn Spieler sind eine knappe Spielerdecke und wir waren heilfroh, dass Frank zwei Tage vor Meldeschluss noch mit an Bord kam.

José übernahm die Organisation, so dass wir uns darauf einigten, unter Real Canoe N.C. für Spanien anzutreten. In einem kleinen aber feinen Feld trafen wir auf die  international erfahren Teams „Master Old Fellows“ aus Brasilien und auf die „Sunday Boys“ aus dem Mutterland des Wasserballs Ungarn. Es sollte doppelrundig gespielt werden, mit einem möglichen Finale bei Punktgleichheit der  beiden Erstplatzierten.

Im ersten Spiel trafen wir auf die Master Old Fellows, die mit Leo Vergara einen herausragenden Spieler in ihren Reihen hatten. Leo war uns wohl bekannt vom Internationalen Spanischen Cup, der  in überragender Art von José und seiner Frau organisiert wird.  Obwohl naturgemäß im ersten Spiel nicht alles rund lief, konnten wir uns bis 5 Minuten vor Schluss einen 7:5 Vorsprung erarbeiten. Leider kassierten wir dann 10 Sekunden vor Spielende das 7:7 per 5-Meter-Strafwurf. Für Brasilien wie ein Sieg. Für uns die Erkenntnis: „Brasilien ist schlagbar.“

Im zweiten Spiel ging es gegen die Sunday Boys aus Ungarn. Es war ein intensives und am Ende enges Spiel. Diesmal konnten wir uns bis 4 Minuten vor Schluss ein 7:4 Vorsprung erarbeiten. Wieder ließen wir zwei Gegentore in der Schlussphase zu, doch wir konnten den Vorsprung mit einem Tor zum 7:6 ins Ziel bringen konnten.

An unserem spielfreien Tag sahen wir ein überraschend klares 11:8 der Master Old Fellows über die Sunday Boys. Nach zwei Vierteln stand es noch 4:4. Dann zog Brasilien jedoch auf 9:4 im letzen Viertel weg, so dass die Partie entschieden war.

In unserem dritten Spiel ging es wieder gegen die Sunday Boys, die mindestens einen Punkt brauchten, um nicht bereits als Gruppenletzter festzustehen. Am Ende stand ein 7:3 Sieg für uns zu Buche. Es war ein einseitiges Spiel und wir gewannen jedes Viertel mit einem Tor. Konditionell waren uns die Ungarn, die Ihr drittes Spiel in Folge hatten, deutlich unterlegen. Im ersten Aufeinandertreffen halfen den Ungarn noch lange Spielunterbrechungen wegen des Ausfalls der Anzeigesoftware.

Unser viertes Spiel war das „Endspiel“ um Gold in der Gruppenphase gegen Brasilien.  Wir hatten unsere taktischen Hausaufgaben gemacht und entschlossen uns zu einer Raumdeckung. Die Raumdeckung sollte die – durch die neuen Regeln bedingte – hohe Anzahl an Hinausstellungen verringern und die Passwege für Brasiliens Top-Spieler Leo Vergara zustellen. Das Deckungssystem baute natürlich ganz auf unseren im ganzen Turner bärenstarken Torwart Santiago „Diego“ Chalmovsky und die flinken Händen der Verteidiger. Und das System zeigte Wirkung. Wir hatten nur 3 persönliche Fehler gegenüber 9 bei Brasilien und Leo markierte lediglich einen Fernwurf und ein Tor in der letzten Spielminute.

Nach dem ersten Viertel führten wir 3:1. Iru hatte eine ausgespielte Überzahl ausnutzen können und  Kari einen Penalty verwandelt, den Adrian sich gegen den brasilianischen Torwart erarbeitet hatte.  Helges Fernwurf fand dann zum ersten Mal im Turnier sein Ziel. Brasilien erzielte ein Center-Tor.

Im zweiten Viertel konnte Brasilien direkt mit dem nächsten Center-Tor den 3:2 Anschluss erzielen. Dann klappte alles für uns. Christian verwandelte einen 5-Meter, der vom bärenstarken Henk im Center herausgearbeitet wurde. José laborierte an einer Rippenprellung aus dem ersten Spiel des Turniers. Er biss sich durch das Turnier und verschaffte Henk immer wieder die notwendigen Pausen im Center. Frank schoss das Tor des Spiels. Sein Schuss auf Querpass von Helge schlug unhaltbar im linken oberen Eck ein und erzeugte ein sattes „Ping“-Geräusch am Innenpfosten. Helges Fernwurf schlug dann noch ein. Und mit der Schlusssirene des zweiten Viertels markierte Henk das 7:2, mit einem Hammer aus fasst 10 m. Die Nerven der Brasilianer lagen, ob unserer Effektivität bei den Torschüssen, blank.

Im dritten Viertel stellte Brasilien auf eine Pressdeckung um. Diese zeigte zunächst Wirkung und wir kassierten das 7:3 und 7:4 ohne selber ein Tor zu erzielen. Vesa noch im Dritten und Kari bereits im vierten Viertel stellten dann mit schönen Toren von den Außenpositionen den 5-Tore Vorsprung wieder her. Kari, Henk und Iru erhöhten dann auf 12:4 und das Spiel war durch. Der Fünf-Meter von Kari und die beiden Gegentore zum 13:6 waren nur noch Kosmetik.

Am Ende haben wir mit einer harmonischen und von Spiel zu Spiel besser eingespielten Mannschaft souverän und verdient den Titel gewonnen. Alle Spieler waren auf Augenhöhe und jeder Spieler hat seine Akzente in den Spielen setzen können. Wenn ich etwas herausheben möchte, dann ist es der fantastische Mannschaftsgeist, der Wille gemeinsam zu gewinnen und das Vertrauen, dass wir uns gegenseitig geschenkt haben. Auch abseits des Sportlichen haben wir eine tolle Zeit in Korea gehabt. Wir haben eine tolle Gastfreundlichkeit der Koreaner erfahren dürfen und viele Kontakte geschlossen. Eine tolle Organisation der Fina und eine tolle „Festwiese“ mit Live-Musik bei den Sportstätten rundeten unser Erlebnis ab.

Erwähnen möchte in noch, dass Peter „the shooter“ Furmaniak mit den BT Piestany 70+ Vize-Weltmeister geworden ist.

Alle Ergebnisse der 55+ findet Ihr hier: http://wmc2019.microplustiming.com/waterpolo/index_web.php?rank=1&cal=1&cat=M55

Die Spiele sind Re-Live als Spieltage auf youtube zu sehen „fina waterpolo masters 2019“.

Helge Hintze